Weihnachtsmarktzeit in Straßburg
Viel Handwerk, sehr viel Kulinarisches & Shoppinggefahren
Region: Elsass
Direkt nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Ile, der Insel mitten in der Stadt, auf der sich das gesamte Weihnachtsmarktgeschehen versammelt. Mitten zwischen den historischen Fachwerkhäusern, verteilt auf verschiedene Märkte.
Bereits von 1570 findet sich eine Erwähnung des Marktes als Weihnachtsmarkt. Vorher als "St. Nikolaus-Markt", ganz in der katholischen Tradition, Heiligennamen zu verwenden, änderte sich in dem Jahr im Rahmen des Protestantismus der Name auf "Christkindelsmärik", der heute noch gebräuchlich ist. Damit gilt der Teil auf der Place Broglie am Fuß des majestätischen Liebfrauenmünsters als der älteste Weihnachtsmarkt in Frankreich.
Doch Straßburg hat mehr als diesen einen Weihnachtsmarkt zu bieten:
Der Place Kléber ist die Mitte - und glänzt direkt mit einem beeindruckenden Eyecatcher: Dem größten (echten) Weihnachstbaum. Er ist wirklich riesig, üppig geschmückt und wechselt im Laufe des Tages seine Farben. Ich gebe zu - meine Kinnlade fiel ein wenig tiefer! Genannt wird es auch "Village du Partage" - Dorf der Solidarität.
Elsässische Spezialitäten findet ihr auf dem Marché des Saveurs Alsaciennes. Überwiegend werden die Produkte von elsäassischen Kleinerzuegern ergestellt (Place des Meuniers).
Elsässische Weihnachtsleckereien - Vorsicht, akute Schlemmergefahr! - erwarten euch auf dem Place d’Austerlitz - fragt einfach nach dem "Marché des Délices de Noël d’Alsace" ...
Der Marché des Rois Mages - Markt der Heiligen Drei Könige - und der Marché au Carré d’Or befinden sich auf der Place Benjamin-Zix bzw. der Place du Temple-Neuf.
Für Kinder gibt es das "Royaume des Enfants" - Königreich der Kinder. Zu finden auf dem Place Saint Thomas - eine unbedingte Empfehlung für Familien.
Es gibt weitere Stellen, 2016 zum Beispiel einen Bereich, der sich um Ökologie und Wertstoffe drehte. So gut dargestellt, dass sich auch ohne Französischkenntnisse das Meiste erschloss.
Ganz besonders entfaltet sich der Zauber am späten Nachmittag, wenn die Dämmerung den Himmel in dunklere Blautöne taucht und der Rest des Tageslichtes mit den Lichtern der Weihnachtsdekoration verschmelzen. Die Kühle weicht allmählich der Wärme der gelblichen Lampen und verbreitet eine Gefühl der Kuscheligkeit.
Wehen dazu die Düfte der Weihnachtszeit in die Nase ... wer kann sich dann noch gegen das Abtauchen in dieser Wohlfühlwelt wehren? Vor allem: Wieso sollte man das?
Taucht ein in eine Menge Dekoration an, auf und in Tannenzweigen. Vor und auf Hausfassaden. asst euch locken von den Gerüchen, die mehr versprechen als Glühwein. Im eigenen Tempo treiben lassen, ohne geschoben oder geknufft zu werden. Gucken und Staunen, ab und an die Kinnlade weitere Male einsammeln . Einfach wohlfühlen und genießen!
Und dazu passt wunderbar die klassische Dekoration aus Tannenzweigen und Kugeln und ...
Diese Entdeckungen sind es, die ich persönlich in Strassburg so großartig finde: Vieles ist mit Augenzwinkern genacht. Man merkt, dass sich die Ersteller viele Gedanken gemacht haben und nicht einfach der "Trend des Jahres" bestellt, ausgepackt und hingehangen wurde.
Die "Füllmenge" der Straße ist ein gutes Beispiel, wie entspannt es sich in Strassburg bummeln lässt. Es war nur an wenigen Stellen wirklich voll und eng - und im Gegensatz zu Situationen auf deutschen Märkten, an denen man sich eher anraunzt, waren hier alle freundlich und humorvoll zueinander.
Mit den beiden Damen, die die Kugeln herstellen und perönlich den Stand betreiben, haben wir uns sehr nett unterhalten. Sie erzählten uns nicht nur ihre Geschichte, wie es zur Idee der individuellen Kugeln kam, sondern versorgten uns mit Tipps zu den anderen Marktteilen. So wurde aus dem allerersten Marktmoment ein perfekter Start mit rihtig gutem Gefühl im Bauch!
Ihre Geschichte? Wie solche Ideen oft beginnen: Keine Ludt mehr auf den Einheitsbrei und die "Massenware". Erste Exemplare für sich und die Familie. Begeisterte Freunde. Das "Hobby" wächst - und wird mit der Zeit zum Beruf. Hach, wieder so ein Moment, der irgendwie romantisch angehaucht ist ...
Ich liebe gute Lebensmittel, wenn sie mit Herz und Können verarbeitet sind, umso mehr. Und wenn es sich um (Milch-)Kaffee, etwas mit Heidelbeeren oder Natas handelt, bekomme ich augenblicklich Schwächeanfälle ... Und nachdem wir die Sorten auch noch probieren konnten ... Wie gut, dass das Freigepäck begrenzt ist!
Okay, ab und an bekommt der Verstand die Oberhand und es bleibt beim Schauen. Zum Glück: Denn so viel Freigepäck haben wir für unseren Rückflug nicht mehr verfügbar! Und es sind schon einige Gläser der köstlichen Marmelade geplant, die auf jeden Fall in den Koffer müssen.
Und so viel mehr zum Entdecken! Eine Reihe der Stände präsentiert die Landesteile mit etlichen Informationen zu diesen. Andere Stände Sportliches an den Küsten. Und ein paar Stände Kulinarisches.
Wie dieser hier: Eine vollendete Kombination aus frischem Brot, dem allerleckersten Streichkäse, der direkt aus dem Laib heraus mit einem Löffel entnommen und auf dem Brot verteilt wird. Und zur geschmacklichen Krönung luftgetrockneter Schinken, dessen Aroma fast die Erinerung an die gerade verspeiste Quiche an einem anderen Stand verdrängt ...
Meist teilen die Zweibeiner sich etwas - doch hier war es eindeutig: Eine Ausgabe für jeden!
Was definitiv die Laune der Besucher hebt und die Experimertierfreude anregt. Und die Lust, davon etwas mit nach Hause zu tragen. Ein Gewinn für alle!
Habe ich schon auf die Gefahren der Verlockungen hingewiesen?
Die Sorten tragen oft humorvolle Namen und versprechen so schon Freude beim Testen.
Diesen Schneemann entdecke ich in einem Schaufenster unter einer wild blinkenden Lichterkette - er tut irgendwie leid ... Insgesamt gibt es wenig Quietschbuntes und, wie ich finde, Kitschiges zu sehen. Für meine Augen eine Wohltat.
Es gibt sie auch in zahlreichen Varianten in essbarer Form. Von ganz schlicht bis bunt - vermutlich von eher herzhaft bis zuckersüß.
Huhu ... Die Kamera ist auf der anderen Seite !
Auf diesdem Markt gibt viele (geistige) Getränke zu entdecken, auch ohne innere Umdrehungen. Zum Beispiel heißen Fruchtsaft, der fantastischen schmeckt und wärmt ohne Folgen ...
Es gibt eine Farbvariante tasgüber und eine in der Nacht - es lohnt sich, mehrfach hier vorbeizugehen!
Das gefällt mir so gut in Straßburg: Wirklich durchgängig achtet man darauf, dass es weihnachtlich dekoriert ist. Ich denke, dass hat bei mir auch den Zauber ausgelöst, den ich vorher in eher lieblos dekorierten Ecken nicht gefunden habe.
*räusper*
Und? Wie fühlt sich Weihnachten jetzt für dich an? Ich bekenne, ich bin neugierig. Sehr sogar!
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