Schaf Paul entdeckt die Welt
Region: Mecklenburg-Vorpommern
Reisebegleiter: Schaf Paul
Reisezeit: 08/2010
Stichworte: Hanse Sail, Traditionsschiffe, Wie alles begann
Tipp: Ab sofort meinen Spuren folgen!
Unbedingt beachten: Es wird eine aufregende Zeit!
Urheberrecht: Susanne Krüger (Bilder), Susanne Krüger (Texte)
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Wo fange ich bloß an?
Wann und wo ich genau das Licht dieser Welt erblickte, weiß ich nicht. Vermutlich in fernen Ländern. Aber das scheint ewig her zu sein ...
Ich bin jedenfalls in einem kleinen Schreibwarenladen in Warnemünde gelandet. Da soll Wasser in der Nähe gewesen sein - sehen konnte ich das nicht.
Mit mir saßen dort noch einige Verwandte - und uns war unglaublich langweilig. Viel berichten konnten wir uns nicht - wir hatten alle dasselbe Schicksal. Keine Erinnerung, bis wir aus einer stickigen Tüte endlich an Licht und Luft kamen.
Also begannen wir zu überlegen, wie wir unser weiteres Leben verbringen möchten. Es kamen eine Menge interessante Ideen dabei heraus!
Ich war jedenfalls noch lange nicht mit meinen Überlegungen fertig, als eines Tages ein leise gemurmeltes, aber nachdrückliches "Du bist es!" an mein Ohr drang. Wie sollte das gemeint sein?
Aber da drehte sich die Person zur Stimme schon wieder weg, wieder zu mir (da war ich sicher, dass sie mich meinte) - und nochmals weg.
Inzwischen habe ich gelernt, dass Menschen manchmal dieses Ritual benötigen, um sich eine längst getroffene Entscheidung zu bestätigen.
Dann wurde es erst noch einmal heikel - meine Verwandtschaft wurde auch begutachtet. Dann wieder ich, dann im Vergleich.
Nichts für schwache Nerven - aber die waren bei mir damals schon stabil.
Selbstbewusster Blick Stufe 2 - und, ja, für mich wurde eine Ablösesumme für Unterbringung und Verpflegung bezahlt. Oder so ähnlich - zu essen gab es dort nämlich nichts. Wahrscheinlich bin ich deswegen heute so neugierig darauf, alles zu probieren!
Der erste Tag wurde noch aufregend für mich: Erst in eine Tasche, dann auf etwas Schaukelndes. Und ich durfte an die Luft - und sah das Meer!
Endlich konnte ich den Laden verlassen und die Welt entdecken - wenn auch mit dem unguten Gefühl, dass dort noch einige Brüder auf eine ungewissen Zukungft wartend saßen.
So begann meine erste "Reise", wie die letzte endete: Auf See. Gar kein schlechter Übergang in ein neues Leben, oder?
Wunderschöne Schiffe, alle mit einer besonderen Geschichte. Wenn sie erzählen könnten ...
Früher war sicher das Leben nicht leichter, aber zumindest bei Schiffen für das Auge sehr viel ansprechender.
Der Wind, der durch die Takelage streicht und dabei säuselnd oder auch pfeifend Abenteuer verspricht ... Hach, da kommt Seefahrer-Romantik auf ...
Abenteuer erleben und hoffentlich immer dabei trocken bleiben
Falls ihr mit sehr gastfreundlichen Leuten euch den Wind um die Nase wehen lassen wollt, dabei aber auch mit Speis und Trank versorgt sein wollt, kann ich euch die M/S Zufriedenheit empfehlen. Wir wurden bestens versorgt!
Ich probierte die ersten Fischhappen meines Lebens - ein genauso prägendes Erlebnis wie zur See zu fahren: Es verankerte sich fest in meiner (Plüsch-)Seele.
Rot und Grün sind die Fahrwassertonnen (niemals Bojen!), die immer von See kommend so stehen, dass rechts, also auf der Steuerbordseite, die grünen stehen. Und die Roten links, auf Backbord. Und weil Farben auf See je nach Lichtverhältnissen nicht immer so gut zu erkennen sind, sind die grünen zudem oben spitz, die roten Tonnen stumpf.
Es gibt noch eine Menge mehr Seezeichen, aber das füllt Bücher ...
Einen Besuch und das Hochlaufen im Turm (wenn es möglich ist) kann ich sehr empfehlen - die Rundumsicht ist ein besonderes Erlebnis. - Woher ich das jetzt schon weiß? Okay, die menschliche Begleiterin, die mich aus dem Laden mitgenommen hatte, hat davon berichtet und mir versprochen, dass ich mir so etwas selbst ansehen darf.
Nun wusste ich, dass ich an der genau richtigen Stelle gelandet war: In einem Reisebüro mit reisefreudiger Inhaberin. Und deren Versprechen, dass sie mich immer mitnehmen werde!
In den nächsten Wochen saß ich also ganz in der Nähe des Schreibtischs.
Die Phase der "charakterbildenden Maßnahmen" begann. Ich weiß heute noch nicht, was das genau bewirken sollte ...
Die Zeit verging so schnell, dass ich beinahe die erste Reise (noch inkognito) verpasst hätte. Eine Reise nach Schottland - nach Edinburgh zum Sprachkurs. Als reisendes Schaf muss ich mich schließlich verständigen können!
Nach dieser Reise folgte wenig später mein erster offizieller Einsatz - doch dazu an anderer Stelle mehr!
Carlo Caspar von Bremen
.... ich freue mich schon auf Morgen und die Fortsetzung.
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Spiky
Na Du hast Dich doch ganz prächtig entwickelt, sogar gewachsen bist Du. Und "charakterbildende Maßnahmen"... pff, Zweibeinerquatsch!
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Mari
Hab's gefunden! und schon mitgemacht. und herzlich geschmunzelt (naja auch ganz gerührt geblinzelt) bei der sßen Kennenlerngeschichte... :-))
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Leona Löwenherz
Welch ein Glück, daß Du aus dem langweiligen Laden gerettet wurdest! Mir gefallen die Berichte von Deinen Reisen supergut und ich schicke Dir einen herzlichen Gruß und wünsche Dir weiterhin viel Freude mit Deinen Menschen :-)
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Schnuffi Wuffi
Ich finde auch, dass Du Dich ganz gut entwickelt hast. Besonders Deine Mütze finde ich toll. Ich finde es auch gut, dass Du Deinem Stil treu geblieben bist! :o)
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Miriam Mertiens
Na Schaf Paul,
habe mir eben endlich mal die Muße genommen, Deine ganzen Geschichten zu lesen. Da bist DU ja zu einem beeindruckenden Social-Media-Vertreter herangewachsen. Respekt! Ich frage mich, ob eine Deiner Cousinen oder Cousins gerne im Mai mit uns die paar Tage nach London reisen möchte? Wir schreiben dann einen Beriicht! Das würde uns sehr freuen!
Liebe Grüße an Euch alle,
Miriam und Olaf aus Düsseldorf
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